Als das wahrscheinlich schillerndste Pärchen waren John und Jackie Kennedy seit 1961 in aller Munde. John F. Kennedy, der charismatische und dynamisch-aufstrebende Demokrat, der für politischen Umsturz und Veränderung in Amerika einstand und die 12 Jahre jüngere Journalistin Jacqueline Lee Bouvier, die als 35. First Lady gerade mit ihrem strahlenden Lächeln die Pressefotografen begeisterte, sollten das Weiße Haus nachhaltig prägen. Beide wirkten nach außen hin wie das perfekte Bilderbuch-Paar. Ihre Beziehung war eine liebevolle Vorzeige-Ehe, wie sie sich jede Frau in den Vereinigten Staaten damals wünschte. Und doch war es nur eine Fassade. Die Ehe war arrangiert. John litt seit frühster Kindheit unter chronischen Rückenbeschwerden, Asthma und etlichen Allergien. Später wurde die Addinsonsche Krankheit bei ihm diagnostiziert. Neben seiner Schmerzmittel-Abhängigkeit soll Kennedy zudem mehr als 2000 Affären hinter Jackies Rücken gehabt haben. Die bekannteste davon wohl mit Marilyn Monroe, die nur acht Wochen später unter mysteriösen Umständen verstarb. Um den Ruf des Präsidenten, des Oval Office und damit die Reputation Amerikas nicht zu gefährden, schwieg Jackie Kennedy und duldete Johns Verhalten, bis dieser 1963 in Dallas ermordet wurde. Seine hohe Medienpräsenz, Kennedys politische Forderungen nach gemeinsamen Lösungen, seine charismatischen Bestrebungen, den eisernen Vorhang zu öffnen, sowie sein gewaltsamer Tod, schufen eine Legende. Manche sehen in Kennedys Amtszeit einen genau so wichtigen präsidialen Beitrag, wie Lincoln und Washington ihn erbrachten. Doch auch Jackies Beitrag und ihr stoisches Aufrechterhalten von Attitüde und Fassade ließen John nicht schon viel eher am Druck des Amtes und seiner physischen Verfassung zerbrechen. Somit gebührt ihr genau so viel Anerkennung für seine Erfolge. Nicht alle prominenten Beziehungen kommen jedoch beim Mainstream-Publikum so gut an wie die Kennedys. Die Avangart-Künstlerin und Experimental-Komponistin Yoko Ono begegnete dem Beatle-Gitarristen John Lennon im Rahmen eines London-Aufenthalts. Im Mai 1968 begannen Ono und Lennon eine Affäre. Beide ließen sich von ihren bisherigen Partnern scheiden und heirateten am 20.03.1969 auf Gibraltar. Die Künstler-Beziehung galt bei Zeitungslesern und Fans als schrille Paarkonstellation. Nicht erst mit Erscheinen des kontroversen ersten Platten-Covers, das Lennon und Ono nackt zeigte, begannen die beiden damit, ihre Kunstaktionen mit privaten Elementen zu vermischen. Sie lebten die Kunst. Die Plastic Ono Band, die ab März 1969 gegründet wurde, bekam jedoch nicht den gewünschten Zuspruch, da ihre Musik zu experimentell und teilweise atonal wirkte. Die Trennung der Beatles in 1970 wird noch heute von vielen Fans der Lennon-Ono-Beziehung angelastet. Yoko Ono weist eine Teilschuld an der Beatles-Trennung bis heute vehement von sich und auch Bandmitglied Paul McCartney bestätigt dies.
Wie wir feststellen müssen, sind auch die berühmtesten Liebesgeschichten vom Schicksal nicht verschont geblieben – in vielen Fällen machte sie das erst berühmt. Mit Blick auf unsere Frage nach klassischen Wegen zu einer ikonischen, ewig bekannten Liebesbeziehung haben wir die unterschiedlichsten Konstellationen Revue passieren lassen. Gute wie schlechte, geliebte wie verhasste Beziehungen. Mit ewigem Ruhm verhält es sich hier ähnlich. Entweder man macht etwas sehr gutes oder etwas sehr schreckliches – beides verewigt einen Menschen oder auch ein Pärchen in der Geschichtsschreibung – denken Sie an Ghandi oder an Gaddafi. Insofern beide Partner nicht kooperativ handeln, wie beispielsweise an Pierre und Marie Curie, erntet der jeweilige Partner lediglich Ruhm oder Schande mit. Das bringt uns allerdings noch nicht viel weiter.
Vielleicht finden wir ja im nächsten Teil dieser Reihe eine Formel, die sämtliche glorreichen Beziehungen der Geschichte zusammenfassen und ein Muster offenbaren kann. Lasst es uns herausfinden.
Mit Liebe nachgeschlagen:
https://dikigoros.tripod.com/paare.htm