Frauen shoppen so wie sie reden. Es muss hier kein Sinn dem Ganzen zu Grunde liegen. Sie können sich stundenlang mit dem Anprobieren verschiedenster Kleidungsstücke beschäftigen. Jedes Stück kann dabei andere Emotionen in ihnen auslösen. Für Männer muss Shoppen zielgerichtet und strukturiert sein. Ein Plan, ein Weg, ein Kauf und dann so schnell wie möglich zum nächsten Termin oder zurück nach Hause. Daher können Männer keine Freude daran empfinden, scheinbar sinnlos Kleidung anzuprobieren und mal hier mal dort zu stöbern. Bei ihren eigenen Hobbys machen Männer aber dann doch gern mal eine Ausnahme.

Laut den berühmten Kommunikationsforschern Allan und Barbara Pease gibt es hier eine einfache Lösung. Wenn eine Frau mit ihrem Mann einkaufen gehen will, ohne dass er nach kurzer Zeit genervt zu maulen beginnt, hilft ein ganz kleiner Trick. Legen Sie vorher einen Rahmen fest. Sagen Sie ihm, was Sie wo einkaufen wollen, wonach Sie genau suchen und wie lange der Einkauf in etwa dauern wird. Wenn Sie einen Mann nämlich auf diese Weise in den Findungsprozess einbinden, geben Sie ihm gleichzeitig eine Aufgabe. Sie nehmen ihm damit ein gutes Stück seiner Ungeduld. Auch wenn das gesuchte Zielobjekt und der Zeitrahmen frei erfunden sind, wird der Mann deutlich länger durchhalten, als wenn er wie ein Handtaschenhalter nur darauf wartet, dass seine Begleiterin endlich fertig wird. Zeit ist relativ und hängt stark mit der Beschäftigung ab, der man sich widmet. Also ist es durchaus ein sehr cleverer Zug, dem Mann eine Aufgabe zu geben, selbst wenn es eigentlich nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist, um ihn bei Laune zu halten.

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Auch das nächste Phänomen ist allseits bekannt: Wenn eine Frau mit einem Mann einkaufen geht und im 10-Minutentakt eine Bewertung des aktuellen Klamottenensembles verlangt, antworten Männer meist mit einem teilnahmslos wirkenden „Joa… ganz gut. Wenn`s dir gefällt nimm es doch mit.“ Ein freundliches „Halt die Klappe“ würde in etwa den gleichen Effekt erzielen. Mit gleichgültigen Antworten können Frauen in dieser Situation nichts anfangen. Ein Tipp, den gerade die Herren der Schöpfung dringend beherzigen sollten, lautet Commitment.

Gehen Sie auf Details wie Farbe oder den Schnitt ein. Überlegen Sie, zu welchen Gelegenheiten die Frau das Kleidungsstück tragen könnte, womit es sich kombinieren ließe und (ganz wichtig) äußern Sie Komplimente, sobald Sie merken, dass die Frau das Kleidungsstück wirklich mag. Erwähnen Sie, wie gut Ihre Begleiterin darin aussieht oder bitten Sie sie, sich einmal zu drehen, um alle Seiten des Kleidungsstücks sehen zu können. Dadurch wirken Sie engagiert und zeigen der Frau, dass Sie durchaus ein großes Interesse am Shopping mit ihr haben (auch wenn es in Wirklichkeit gar nicht so ist). Solche Komplimente kommen nicht nur großartig an, sondern können die Einkaufszeit durchaus verkürzen. Wenn eine Frau bei zehn Kleidern zehnmal ein „Ja, ganz gut“ hört, ist für sie ihre letztliche Entscheidung viel schwerer und braucht logischerweise auch länger. Ihre Meinung interessiert Ihre Begleiterin in den meisten Fällen wirklich… sonst würde sie ja erst gar nicht fragen.

Quelle:

Pease, A. & B. „Warum Frauen schlecht einparken…“ Ullstein Verlag 2002. S. 83-86